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Was ist BDSM

by Jonas Frewert 12 Jan 2024

BDSM ist vielseitig und sehr facettenreich. Jeder hat sicher schon mal von BDSM gehört, aber was ist das eigentlich genau? Die meisten stellen sich darunter sofort eine Domina vor, die ihre Sklaven im Keller im Dunkeln hart mit einer Peitsche foltert. Manchmal stimmt das, manchmal nicht.

Für sehr viele Menschen ist BDSM kaum nachvollziehbar, nicht wirklich greifbar und mit vielen Vorurteilen belegt. Die klassische Vorstellung von BDSM passt für die meisten nicht in den Akt der Liebe, weil sie sich nichts Liebevolles daran vorstellen können. Wie soll dies schön sein? Das fragen sich viele Menschen.

Dabei gibt es so viel mehr, was BDSM zu bieten hat als nur körperliche Gewalt und das Zufügen von Schmerzen. Es setzt eine tiefe Verbundenheit und Vertrauen zwischen den Beteiligten voraus. Spätestens nach der Buchverfilmung von „Fifty Shades of Grey“ fingen romantisierte Vorstellungen der Szene an sich in den Köpfen der Menschen festzusetzen. Und plötzlich wurden doch zahlreiche liebevolle Aspekte daran gefunden. Doch wie sieht es wirklich aus?

In diesem Artikel erklären wir Ihnen BDSM ausführlich und räumen mit Vorurteilen in beide Richtungen auf. Und wer weiß, vielleicht ist auch etwas für Sie dabei?

Was bedeutet BDSM überhaupt?

Haben Sie sich schon mal gefragt, was BDSM eigentlich genau heißt? Es ist eine englische Abkürzung, welche die verschiedenen Praktiken, welche hier kombiniert werden, einfach beschreibt. Da es Dopplungen gibt, wurden zwei Buchstaben zusammengefasst.

BDSM setzt sich aus den englischen Wörtern Bondage and Discipline, Dominace and Submission, Sadism and Masochism zusammen. Auf Deutsch bedeutet das in etwa Fesseln und Disziplin, Dominanz und Unterwerfung, Sadismus und Masochismus. Die Abkürzung müsste also eigentlich „BDDSSM“ lauten. Dies klingt jedoch eher nach Gestottere und dementsprechend hat man kurzerhand jeweils ein D und ein S zusammengefasst.

Wie bereits erwähnt, ist BDSM sehr vielseitig. Es gibt Menschen, die stehen auf Toys und andere Hilfsmittel und dann gibt es wieder welche, die mögen es ganz ohne Toys, Peitschen, Fesseln und was es noch alles so gibt. Die Optik, das Gefühl dabei und das Vertrauen zum Spielpartner sind jedoch die Hauptattraktionen beim BDSM.

Bondage in BDSM

Beim Bondage geht es um verschiedenste Fesselarten, bei denen sexuelle Lust verspürt und/oder aufgebaut wird. Hierzu gehören zum Beispiel das Fesseln mit Seilen, Handschellen, Ledermanschetten oder Spreizstangen und vieles mehr. Ein weitverbreitete Fesselart im BDSM ist zum Beispiel das japanische Shibari - ein besonderer Bondagestil, bei dem mit speziellen Seilen kunstvoll und achtsam unter Berücksichtigung bestimmter Regeln gefesselt wird. 

Discipline in BDSM

Der Partner wird hier diszipliniert bzw. gezüchtigt, um die sexuelle Lust zu steigern. Ein Machtspiel, das zwischen den Beteiligten vollkommen genossen wird und beabsichtigt ist. Hier werden oft Toys und Hilfsmittel wie Peitschen, Rohrstöcke, Analplugs und mehr genutzt. Bei dieser Praktik gibt es viele verschiedene Methoden, den Partner durch Bestrafung sexuell zu erregen. 

Zu erwähnen ist, dass dies nur unter Einhaltung unter vorher festgelegten Regeln möglich ist. Ein Begriff aus dem BDSM hier ist das SSC (safe, sane and consensual). Dies heißt übersetzt so viel wie sicher, bei vollem Verstand und einvernehmlich. Beim BDSM ist es sehr wichtig, dass jeder sich an diese Regel hält und sich vollkommen auf den Partner verlassen kann. Es gibt normalerweise einen Sklavenvertrag, welchen der dominante und der unterwürfige Part miteinander vereinbaren. Regelmäßige Gespräche außerhalb des Machtgefüges sind ein Garant für eine gesunde BDSM-Beziehung.

Dominanz und Submission - Begrifflichkeiten, die zusammen gehören

Hierbei geht es zwischen den Beteiligten um bewusste ungleiche Machtverhältnisse, die durch zwei oder mehr Personen geschaffen werden können. Diese Machtspiele können während einer Session oder sogar als Basis für eine ganze Beziehung genutzt werden. Hier gibt es sehr viele verschiedene Methoden und ist für jeden individuell möglich. Es kommt ganz drauf an, was die Parteien mögen und worauf sie sich einlassen wollen. Manche Paare gestalten das komplette Privatleben auf diese Art, manche haben ein besonderes Zimmer dafür und wieder andere wohnen nicht zusammen und treffen sich extra zu diesem Zweck.

Bei dieser Praxis kann sich sehr viel im Kopf abspielen. Das heißt, dass es hierbei eher um die psychischen als um die physischen Aspekte geht. Hierfür werden gerne Symbole wie Halsbänder oder dergleichen genutzt, um diese Verhältnisse zueinander zu untermauern. Hierbei übernimmt der Dominante (Dom oder Top genannt) das Spielgeschehen und lenkt dieses komplett. Manchmal wird dies sogar in der Öffentlichkeit getan.

S und M: Sadismus und Masochismus im BDSM

Sadismus und Masochismus ist der vermutlich bekannteste Teil aus dem BDSM. Hierbei geht es tatsächlich darum, dass man sowohl beim Schmerz Zufügen als auch beim Schmerz empfangen Lust verspürt. Der sogenannte Lustschmerz. Hierfür werden auch oft Hilfsmittel wie Peitschen, Schlagstöcke, Nippelkneifer usw. benutzt.

 

Auch hier gibt es sehr viele verschiedene Methoden, um die Rollen zwischen den Parteien zu erfüllen. Alles findet hier immer im Einvernehmen statt, dessen sollte man sich bewusst sein. 

Was es beim BDSM zu beachten gilt

Vorherige Absprachen sind sehr wichtig und unbedingt einzuhalten. Hier kann besprochen werden, wie weit man gehen darf und was man sich wünscht. Man bespricht hier seine Vorlieben und Grenzen. Eine wichtige Rolle spielt hier also auch wieder SSC (safe, sane and consensual). Alles sollte immer nur im Einvernehmen stattfinden.

Sollte einmal über die Stränge geschlagen werden, gibt es das sogenannte Safeword. Hier wird ein Wort festgelegt, welches möglichst nicht zum Kontext gehört wie beispielsweise eine Stadt, damit der Partner es sofort erkennt. Fällt dieses Wort, muss augenblicklich unterbrochen werden. Eine abgeschwächte Version zum Safeword ist das Slowword. Wie der Name schon vermuten lässt, geht es hierbei darum, einen Gang runterzuschalten. Anstatt das schöne Spiel durch das Safeword zu unterbrechen kann also auch erst einmal das Slowword zur Anwendung kommen.

Jedes Paar handhabt die Spielarten des BDSM anders und individuell. Die Schläge und Peitschenhiebe bis es blutet gehören ebenso zur Realität wie das Erniedrigen an sich. Den Partner als Möbelstück oder Fußabtreter zu nutzen, verbal zu attackieren oder ihm den Orgasmus zu verbieten gehören dazu. Doch auch Toilettensklaven gibt es. Diese trinken zum Beispiel Natursekt oder lecken den Meister/die Meisterin nach dem Toilettengang sauber. Eventuell trinken sie aus der Toilette oder reinigen diese mit der Zunge. Neben den klassischen Verschnürungen gibt es also eine große Bandbreite verschiedener Spielarten und jede Menge Arten von BDSM Sklaven.

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